am richtigen Ende der Welt!

Grenzgeschichten - Viele Grenzen haben wir mittlerweile schon gemeistert, Routine kommt trotzdem keine auf. Es gibt immer etwas zu erleben. Beim argentinischen Grenzposten im windgepeitschten Nirgendwo lässt der Zöllner für uns sein Team im Stich und verlässt das Fussball-Tor. Die Pässe stempelt er im Trikot. Ein wunderbares Bild!
Auf chilenischer Seite werden wir von lachenden Zöllner begrüsst, die Witze reissen, die wir leider nicht verstehen. Wie immer wenden wir unseren Trick an und geben bei der Gemüse- und Früchtekontrolle eine verschrumpelte Kartoffel ab, viel mehr an frischem Gemüse und Früchten haben wir meist auch gar nicht, schliesslich halten wir uns an die Regeln;). Haben wir doch einmal mehr, interessiert, das dann auch niemanden mehr. Hauptsache die Beamten haben etwas gefunden und ihr Soll somit erfüllt.

Reiselust - Habt ihr’s gemerkt? Allzu lange sind wir nicht Richtung Norden gefahren, wir sind scharf abgebogen und wollen schauen, wie die südlichsten Punkte im Lieblingsland Chile ausschauen.
Reisen wir in Chile ein, freuen wir uns immer. Beschwingt fahren wir der Sonne entgegen, voller Abenteuer - und Reiselust. Und was wir sehen gefällt! Wir sind allein auf einsamer Piste, die durch den farbigen Wald führt. Guanakos und Vögel sind unsere einzigen Weggefährten. Die Strasse führt in vielen Kurven auf eine Passhöhe, die Schneeberge glitzern in der Ferne und der Tag verabschiedet sich schon fast. Mit dem letzten Licht des Tages erreichen wir einen still daliegenden See, in dem sich die Wolken spiegeln. Wir küren ihn zu unserem Schlafplatz und werden von einem Fuchs besucht, der ziemlich nahe kommt und uns neugierig beschnuppert. Die Naturidylle könnte nicht schöner sein.
durch Herbstwälder Richtung Süden Traumplätzchen am Lago Deseado spiegelglatt... und noch eines, weil so schön ist

World’s End - Auch das Erwachen an diesem See ist wunderbar, Frühstück mit Morgensonne im Gesicht. Was gibt es Besseres?! Wäre es, sobald die Sonne weg ist, nicht so kalt und ungemütlich, würden wir hier verweilen. So aber ziehen wir weiter.
Auf der schwarzen Kiesstrasse fahren wir über Berg und Tal, Kondore kreisen über uns und ein paar Schneeflocken tanzen in der Luft. Die Landschaft ist von so viel Stille und Schönheit, wie sie es wohl nur an den Rändern dieser Welt sein kann.
Wir fahren nach Caleta Maria - ein eigener Ort für ein Haus und zwei, drei Schuppen. Der Himmel ist grau und voller eindrücklicher Wolkenbilder. Das Meer aufgewühlt und ein eiskalter Wind pfeift. An der Bucht ist die Strasse fertig, daneben liegt ein Schild, «Fin del Camino» (Ende der Strasse) steht drauf. Wir blicken auf das unendliche Nass, den gigantischen Gletscher, der ab und an zu sehen ist und das wohl einsamste Haus dieser Welt. Ja, hier fühlen wir uns wirklich am Ende der Welt. Beglückt und ein klein wenig wie richtige Abenteurer!
Ushuaia und der Tierra del Fuego NP liegen zwar noch südlicher, aber der Rummel dort liess bei uns keine echten World’s-End-Gefühle aufkommen, da ist dieser Ort viel stimmiger.
weiter gehts! am gefühlten Ende der Welt allein, allein... windgepeitscht... ... und eiskalt ists! aber diese Stimmung... der Gletscher zeigt sich kurz das Haus am Ende der Welt Ripio bringt uns ans Ende der Strasse blau so blau... eine wunderschöne Fahrt... ... auch Zora gefällts Team off the maps könnt ihr die Schneeflocken sehen?

Wettbewerb - Gerade baut das chilenische Militär eine Strasse, die noch weiter in den Süden führt, zu einem kleinen Ort an der Magellan-Strasse. Mit Puerto Williams, das auf der Insel Navarino liegt, kann Chile eigentlich schon den südlichsten Punkt Südamerikas sein Eigen nennen. Aber, auf dem Landweg ist er bisher nur via Ushuaia, das ja in Argentinien liegt, erreichbar. Chile will wohl auch auf dem Landweg in den Süden kommen, ohne dabei das Nachbarland durchqueren zu müssen.
Der Strassenbau in dieser Wildnis bedeutet viel Arbeit und es werden raue Mengen Dynamit eingesetzt. Wir fahren auch noch diese paar Kilometer Strasse, solange bis Warnschilder unmissverständlich klar machen, dass die Weiterfahrt verboten ist. Doch die Worlds End-Gefühle hat sowieso schon Caleta Maria für sich reserviert.
gefährlich sei es hier... immer wieder diese Aussichten! wir sind doch ein bisschen stolz;)) juhu! auf der Passhöhe haben wir diese Aussicht ganz links der Lago Deseado, wo wir unseren Schlafplatz finden ... diese Farben, diese Landschaft... da geht es lang! wir geniessen die Aussicht... zur Krönung tauchen noch Kondore auf zurück durch eine Märchenlandschaft unsere einzigen Begleiter es ist ein raues Klima... ... stahlblauer Himmel über uns...

Nordwärts - Auf dem Weg zurück saugen wir nochmals die Eindrücke dieser rauen Natur auf. An riesigen Biber-Bauten vorbei, durch knorrigen Zauberwald und ein rot-oranges Farbenmeer.
Am windigen Lago Blanco stoppen wir für die Nacht und verkriechen uns in’s Auto sobald die Sonne weg ist. Brr, der Winter kommt!
Weiter der Küste Feuerlands entlang. Wieder haben wir Glück. Direkt neben der Strasse, sehen wir ein paar schwarz-weisse Vögel. Bei genauerem Betrachten entpuppen sie sich als Schopfpinguine. Die putzigen Tiere mit der lustigen Frisur stellen sich gegen den orkanmässigen Wind und sind dabei erfolgreich. Wir beobachten ihr Treiben lange.
Zusammen mit einem filmreifen Sonnenuntergang und pfeilschnellen Commerson-Delfinen verlassen wir Feuerland etwas wehmütig. Wie schon der hohe Norden hat uns auch der tiefe Süden restlos begeistert!
und ein Regenbogen über Pampa Guanako, kein Witz, so heisst es hier;) unser Nachbar Abendsonne am Lago Blanco... ... aber der Wind, der Wind... Flamingos gibt es auch hier unten Spuren jetzt aber Richtung Norden noch eine tierische Begegnung Schopfpinguine... ... die mit den lustigen Frisuren Wind&Wetter Schafe so weit das Auge reicht! noch einmal überqueren wir die Magellan-Strasse ... und werden so verabschiedet von Feuerland Zora auf der Fähre die Commerson-Delfine sind pfeilschnell bye, bye Feuerland! Es war atemberaubend schön!

Wo wir dem Winter wohl am besten entfliehen können? Das wird gar keine so leichte Aufgabe. Im nächsten Bericht erzählen wir von unseren Versuchen - und auch von Allerlei tierischen Begegnungen.

Marcel Kramer

2016-09-29 08:37:37

Wi immer - Supper Bilder!!! Das muss schon was sein - DAS ENDE DER WELT - beeindruckend und sicher unauslöschbare Erinnerungen hinterlassen.
Ganz liebe Grüsse
marcel, olga & nikita

rene.mehmann@gmail.com

2016-09-29 12:27:21

Aloha Ein erfrischender Bericht mit tollen, erstklassigen Bildern. Man fühlt förmlich, dass ihr das Ende der Welt erreicht habt. Gut gemacht Team Zora! Herzliche Grüsse - Rene Mehmann/Papi

andy

2016-09-29 16:18:47

Vele Danke. Ja, Feuerland ist wirklich eine Reise wert. Da würden wir sofort wieder hin.
- En liebe Gruess
andy

Lisbeth und Leo Knecht

2016-10-03 00:01:08

Super Bericht und einzigartige Bilder. Ja das Ende der Welt hat wirklich seine Besonderheiten. Auch uns hat es sehr gefallen.
Herzlichi Grüess Lisbeth und Leo

Elias Vetter

2016-10-04 07:40:05

Ein sehr schöner Reisebericht. Er weckt meine Sehnsucht nach einsamen Orten. Ein Top Start in diesen Tag. Vielen Dank.


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